Neuigkeiten 03.02.2022

Personeller Notstand an Herner Grundschulen

Hinzu kommt noch das aktuelle Testchaos, das Kollegien zur Verzweiflung bringt. Herner Grundschulen kapitulieren symbolisch und hissen die weiße Fahne.

Min.

Ein Anschreiben von Carsten Piechnik als Mitglied des Vorsitzenden-Teams an unsere Vertrauensleute in den Herner Schulen:

Aktion "Weiße Fahnen an den (Grund-) Schulen"
 
Die GEW Herne unterstützt eine Aktion, die gerade von der Basis vieler Kolleginnen und Kollegen vor allem an Grundschulen teilweise aber auch von weiterführenden Schulen mit viel Kraft auf die Beine gestellt wird.
Viele Kolleginnen und Kollegen machen dabei regelmäßig mittwochs Ihrer Wut und Verzweifelung durch ein einfaches Zeichen Luft: Sie hängen weiße Tücher aus den Fenstern ihrer Schule oder stellen weiße Fahnen auf den Schulhöfen auf - als Zeichen dafür, dass es einfach nicht mehr geht, dass Vieles zusammenbricht, nicht mehr aufrecht zu halten ist und dass auch große Angst herrscht vor Corona-Ansteckungen der Kinder und auch von ihnen selbst.
 Die weißen Bettlaken, Tücher und Fahnen sind dabei gleichzeitig auch ein Hilferuf nach kurzfristigen Lösungen, z.B. nach Fachpersonal beim morgendlichen Corona-Testen in den Klassen oder nach entschlackten Lehrplänen, kurzfristiger Reduktion von Unterricht oder anderweitigen kreativen Maßnahmen je nach Situation vor Ort.
 Wir möchten Euch dies mitteilen, damit Ihr informiert seid und euch bewusst überlegen könnt, die Aktion zu unterstützen.

Ausschnitt aus einem Artikel der WAZ, Lokalteil Herne&Wanne-Eickel, 1.02.22

Herne.  Grundschulen in Herne hissen wegen Überlastung die weiße Flagge: kranke Kinder, kranke Lehrer und negative Schnelltests nach positivem PCR-Pool.
Viele Grundschulen in Herne werden am Mittwoch symbolisch die weiße Fahne der Kapitulation hissen, um auf die Überlastung an den Grundschulen hinzuweisen. „Wir haben uns mit fast allen Herner Grundschulen dazu entschieden, bei der Aktion der GEW mitzumachen“, sagt Monika Müller, Schulleiterin der Grundschule Kunterbunt in Herne-Mitte. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich Grundschulen in anderen NRW-Städten an der landesweiten Aktion beteiligt und weiße Bettlaken aus den Schulfenstern gehängt.
„Wir ziehen seit zwei Jahren durch, kleben immer Pflaster, aber die Wunden reißen wieder auf“, sagt die erfahrene Schulleiterin, der man am Telefon anhört, dass die Kraft langsam nachlässt. „Wir gehen alle auf dem Zahnfleisch“, sagt auch die Herner Schulamtsdirektorin Andrea Christoph-Martini. „Die Kinder sind krank, immer mehr Kollegen sind krank und wir versuchen irgendwie, den Präsenzunterricht aufrechtzuhalten.“
Lehrermangel an Grundschulen spitzt sich durch Corona zu
Seit vier Wochen verwalte sie eine echte Krise und der personelle Notstand werde immer größer. „Die Zahl der infizierten Lehrerinnen und Lehrer steigt seit einer Woche deutlich an.“ An der Europaschule habe wegen sechs Erkrankungen beim Lehrpersonal in der vergangenen Woche eine Klasse in den Distanzunterricht wechseln müssen, an diesem Montag fehlten an der Josefschule insgesamt zehn Kollegen – nicht nur wegen Corona-Infektionen, sondern auch wegen sonstiger Erkrankungen, die im Winter umgehen. Wie solle das kompensiert werden?
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Unten auf dieser Seite kann man sich einen guten WAZ-Kommentar von Kathrin Meinke herunterladen.