Neuigkeiten 25.04.2021

Höchste Zeit für die Notbremse in Schulen

Eltern und Lehrer fordern NRW-weit Distanzunterricht. Die Sorgen um die Sicherheit der Schüler*innen im Wechselunterricht nehmen zu.

Min.

Beiträge aus Artikeln der WAZ vom 22.04.2021

Die Sorgen um die Sicherheit der Schüler im Wechselunterricht nehmen zu.
Mehrere Vorstöße von Kommunen, sofort wieder zum Distanzunterricht zurückzukehren, wurden vom Land NRW zurückgewiesen. Doch die geplante „Bundesnotbremse“, die Distanzunterricht ab einer Inzidenz von 165 vorsieht, gibt den Kritikern neue Argumente. Eltern- und Lehrerverbände fordern die Landesregierung auf, schnell zu handeln.
Unterdessen wecken die Infektionszahlen bei jüngeren Altersgruppen in diesen Tagen neue Sorgen: Aktuellen Daten des RKI und einer Auswertung des ZDF zufolge übersteigen die Inzidenzen bei Kindern derzeit die der Gesamtbevölkerung bundesweit in mehr als 240 Kreisen und Städten um mehr als zehn Punkte.

GEW Herne: Auf einmal sind die Kinder und Jugendlichen die besonders Gefährdeten. Das Schulministerium hat ja ständig das Gegenteil behauptet. Jetzt kann man nicht mehr ignorieren, dass die Gefährdung im Präsenzunterricht unkalkulierbar zunimmt.
Höchste Zeit für die Notbremse in den Schulen

WAZ, 22.04.2021
Matthias Korfmann

Düsseldorf  Die Coronalage erfordert konsequentes Handeln, auch in den Schulen. Schüler sollten schnell in den Distanzunterricht wechseln.
Schickt die Schüler schnell in den Distanzunterricht – überall in NRW! Die Coronalage erfordert konsequentes Handeln, und je schneller auf allen Ebenen – auch in den Schulen – die „Notbremse“ gezogen wird, desto schneller kann sie hinterher wieder gelockert werden. Das ist wohl die einzige Chance, den Kindern und Jugendlichen wenigstens im Juni vielleicht noch ein halbwegs normales Schulleben zu bieten.
Die Fortsetzung des monatelangen Gezerres um Wechsel, Präsenz- und Distanzunterricht, des Feilschens um jeden einzelnen Schulstandort aber wäre fatal und weder den Familien noch den Pädagogen noch den Schulleitungen zuzumuten. Sie haben nach all dem Stress und Chaos ein Recht auf klare Regeln.
Distanzunterricht ist besser zu organisieren als Wechselmodelle
Distanzunterricht ist übrigens kein Teufelszeug, sondern leichter zu organisieren als Wechselunterricht. Und Schulen und Schüler verfügen heute über deutlich mehr Laptops und Tablets als noch zu Beginn des Schuljahres.
Bei der Benotung sollten die Schulen schnell auf alternative Modelle umschwenken (dürfen). An Klassenarbeiten ist kaum noch zu denken. Wenn sich einer beschwert, das sei ungerecht gegenüber jenen, die früher „regulär“ benotet wurden, dem sei gesagt: Noch nie seit dem Krieg mussten Kinder unter solchen Bedingungen lernen.

Wie soll das Schuljahr enden?
Da gehen die Meinungen von Eltern, Lehrer*innen, Verbänden und Schüler*innen kaum auseinander.
Die Landeselternschaft und die GEW halten es für notwendig, dass bei den derzeitigen hohen Inzidenzwerten alle Schülerinnen und Schüler in den Distanzunterricht geschickt werden. Die Landeselternschaft der Gymnasien ist darüber hinaus der Meinung, dass man auf den speziellen Inzidenzwert unter Kindern und Jugendlichen schauen sollte.
Der VBE fordert eine verlässliche und klare Regelung, wann die Notbremse greifen sollte.
Die Landesschülervertretung ist der Meinung, dass erst wenn Schülerinnen und Schüler ohne große Ansteckungsgefahr zur Schule gehen können, diese für den Wechselunterricht geöffnet werden sollen. Die Einschätzung, wann diese Voraussetzung erfüllt sei, müsse durch Experten, zum Beispiel Virologen, erfolgen. Diese Entscheidung müsse auch für jede Kommune individuell entschieden werden.
Immer lauter wird auch der Ruf von Eltern und Schülern, auf Klassenarbeiten bis zu den Sommerferien zu verzichen.
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Die GEW Herne hat seit dem 21.04.2020 bis zum 18.03.2021 insgesamt 31 Beiträge zum Thema "unverantwortliche Entscheidungen des Schulministeriums" und Proteste von Lehrer*innen und auch Schülervertretung auf dieser homepage veröffentlicht. Sie haben die Möglichkeit die entsprechenden Artikel von unserer Übersichtsseite "Neuigkeiten aus Herne" zu lesen, um sich ein Bild von unserer Meinung zu machen.

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