Teams werden auseinandergerissen
Einigen Streikenden geht es neben der Lohnangleichung aber auch um Beschäftigungsverhältnisse: „Wir hoffen auf bessere Konditionen für unsere befristet angestellten Kollegen“, sind sich Sabrina Mirhoff, Kirsten Sonnek und Susanne Besser einig. Sie alle arbeiten im Jobcenter und finden es ungehörig, dass Kollegen immer wieder mit der Ungewissheit leben müssen. „Es leidet alles darunter. Die Teams werden immer wieder auseinandergerissen, Kollegen müssen neu eingearbeitet werden. Wir streiken für unsere Kollegen, damit sie Sicherheit bekommen.“
In einer solchen Situation ist Nadine Piontkowski. Die 42-Jährige ist alleinerziehende Mutter und hat eine befristete Stelle als Reinigungskraft in öffentlichen Gebäuden. „Man muss auf die Straße gehen, damit die Leute mal merken, welche Arbeit wir eigentlich leisten“, sagt sie. „Ich hoffe auf bessere Bezahlung und eine Vollzeitstelle.“
Hoffnung auf ein akzeptables Angebot
„Verdi-Sekretär Norbert Arndt fordert, die Hände nicht in den Schoß zu legen, sondern für seine Rechte einzutreten. Die Forderungen würde arme Städte wie Herne nicht überfordern. „Es kann nicht sein, dass der Bund Überschüsse hat und die Lücke zur Tariflohnentwicklung nicht geschlossen wird.“
Die schwarze Null der Bundesregierung seien die roten Zahlen der Kommunen. „Wir hoffen, dass es ein akzeptables Angebot gibt. Ansonsten gehen wir die nächsten Schritte und dann ist die Urabstimmung über den unbefristeten Streik nicht mehr ausgeschlossen.“
Textausschnitte aus der WAZ vom 21.03.18 von Redakteurin Jennifer Humpfle werden in kursiver Schrift zitiert.
