Neuigkeiten 18.02.2019

Fachgruppe Grundschule NRW fordert Notmaßnahmen

Entschlossenes Handeln gegen Lehrkräftemangel dringend nötig

Min.

Der Lehrkräftemangel an Grundschulen ist gravierend, ein Ende noch lange nicht in Sicht. Die Maßnahmen der Landesregierung greifen zu kurz und helfen besonders den Schulen zu wenig, die am stärksten belastet sind.
Die Fachgruppe Grundschule fordert daher entschlossenes Handeln
• mehr Studienplätze schaffen – Masterstudiengänge berücksichtigen
• schulscharfe Einstellungen zugunsten von Listenziehungen aussetzen
• berufsbegleitende Qualifizierung, die zum Lehramt Grundschule führt
• Entlastung der Kollegien
• faire Besoldung aller Lehrämter nach A 13 z / EG 13
Diese "Hausaufgaben" hat die GEW-Fachgruppe Grundschule am Ende einer großen Personalrätekonferenz dem Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung, Herrn Richter, mit auf den Weg gegeben.
Mehr Studienplätze schaffen
Herr Staatssekretär Richter hat die Schaffung zusätzlicher Studienplätze angekündigt. Die GEW mahnt an, dabei die Plätze für die Masterstudiengänge angemessen zu berücksichti-gen, denn genau dort ist oft ein Nadelöhr.
Schulscharfe Einstellungen zugunsten von Listenziehungen aussetzen
Gerade an den Schulstandorten, die einen besonderen Bedarf haben, laufen schulscharfe Ausschreibungen wiederholt leer. Die dennoch für die Verfahren aufzuwendende Zeit kann sinnvoller eingesetzt werden. Der Dienstherr, das Land NRW, ist in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass nirgends in NRW Schulstandorte abgehängt werden, sondern alle von den Neueinstellungen partizipieren können.
Berufsbegleitende Qualifizierung, die zum Lehramt Grundschule führt
Der Seiteneinstieg an Grundschulen führt nicht wie an anderen Schulformen zu einem Erwerb des Lehramtes. Das muss dringend geändert werden. Grundschulen brauchen gut ausgebildete Kolleg*innen, die Pädagogische Einführung reicht nicht. Seiteneinstei-ger*innen brauchen Perspektiven, die über die Erteilung eines Faches hinaus gehen. Bisher ist es leider so, dass Seiteneinsteiger*innen zwar teilweise alles unterrichten müssen, sich dafür aber nicht qualifizieren dürfen.
Entlastung der Kollegien
Unbesetzte Stellen, Seiteneinsteiger*innen, befristet Beschäftigte – immer sind die Kolleg*innen mit dem Lehramt Grundschule gefordert, unterstützend und begleitend tätig zu werden. Dabei ist die Unterrichtsverpflichtung an Grundschulen hoch und die Zahl der Entlastungsstunden völlig unzureichend. Ausbildungsaufgaben müssen durch Anrech-nungsstunden für erfahrene Lehrkräfte ausgeglichen werden.
Aufgaben, die zusätzlich belasten, müssen in Zeiten des Lehrkräftemangels ausgesetzt werden. Die GEW hat von Ministerin Gebauer die Aussetzung der QA gefordert.
Faire Besoldung aller Lehrämter nach A 13 z / EG 13
Faire Besoldung ist ein Gebot der Gerechtigkeit und Wertschätzung und setzt gerade jetzt das richtige Zeichen. Denn Lehrkräfte an Grundschulen leisten enorm viel. Bis 2025 rechnet das Ministerium mit bis zu 15.000 fehlenden Lehrkräften in Grund-, Haupt- und Realschulen bei ebenso viel arbeitslosen SII-Lehrkräften für Gymnasien und Gesamtschu-len. Eine einheitliche Besoldung nach A13z/EG 13 würde einen Wechsel der Schulform attraktiver machen.
Weitere Informationen: www.gew-nrw.de/grundschule
Für gute Arbeitsbedingungen an Grundschulen. GEW