Neuigkeiten 28.11.2018

Bündnis unterstützt Schul-Resolution des Herner Rates an den Landtag und an die Landesregierung NRW

Ein breites Herner Bündnis aus Gewerkschaften, Schüler- und Elternvertretungen der drei Herner Gesamtschulen unterstützt die in den kommenden Tagen im Rat der Stadt Herne zu beschließende Initiative einer Resolution an den Landtag und an die Landesregierung NRW. Die Initiative zu einer Resolution entstand im Schulausschuss und lag der Ratssitzung zur Abstimmung am 27.11.18. vor.

Min.

Das Bündnis befürwortet mit Nachdruck die Forderungen nach Maßnahmen, die die bisweilen katastrophale Situation in der Herner (und Landes-) Schullandschaft beenden sollen, um die Bildungschancen für Kinder an Herner Schulen, insbesondere an den Gesamtschulen, zu ermöglichen und zu sichern.
Der Landtag und die nordrhein-westfälische Landesregierung sollen der Gefahr einer ungeordneten Schulentwicklung im Lande entgegenwirken, die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen verbessern, sich verstärkt dafür einsetzen, dass der individuelle Bildungserfolg nicht mehr so stark von der sozialen Herkunft beeinflusst werde, durch geeignete Maßnahmen Schulwechsel zu vermeiden und den Verbleib von Schülern an ihrer gewählten Schulform zu fördern. Es gelte eine „Kultur des Behaltens“ zu stärken und weiterzuentwickeln, anstatt Schüler, die das Klassenziel in der Unterstufe des Gymnasiums und der Realschule nicht erreichen, auf die Gesamtschule zu schicken.
Des weiteren soll laut Resolution Integration und Inklusion auch künftig als gemeinschaftliche Aufgabe aller Schulformen angesehen werden und Unterstützungssysteme ausgeweitet werden, um insbesondere eine langfristige Sicherung einer bedarfsgerechten Schulsozialarbeit zu ermöglichen.

Neben den zusätzlichen schriftlichen Eingaben an den Oberbürgermeister durch die GEW Herne und die Schüler- und Elternvertretungen der Erich- Fried- Gesamtschule, der Gesamtschule Wanne und der Mont-Cenis-Gesamtschule stehen die Gesamtschul-Schülervertretungen derzeit noch in Kontakt mit den Schülervertretungen auch anderer Schulen, die ihre mögliche Unterstützung prüfen.

Zeitgleich haben die Elternvertretungen der drei Gesamtschulen Unterschriftenaktionen zur Unterstützung der Resolution ins Leben gerufen, die derzeit noch laufen und bereits sehr gut angenommen werden – die Elternvertretungen rechnen mit mehreren hundert Unterstützern in wenigen Tagen. Die Listen sollen dann zeitnah dem Oberbürgermeister noch zugestellt werden.

Hier die Resolution, die dem Rat der Stadt vorlag, und am 27.11.2018 einstimmig (!) angenommen wurde.

Der Rat der Stadt Herne fordert den Landtag und die nordrhein-westfälische Landesregierung auf:

  • der Gefahr einer ungeordneten Schulentwicklung im Lande entgegenzuwirken,
  • die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen zu verbessern,
  • sich verstärkt dafür einzusetzen, dass der individuelle Bildungserfolg nicht mehr so stark von der sozialen Herkunft beeinflusst wird,
  • durch geeignete Maßnahmen Abschulungen zu vermeiden und den Verbleib von Schülerinnen und Schülern an ihrer gewählten Schulform zu fördern,
  • eine "Kultur des Behaltens" zu stärken und weiterzuentwickeln,
  • die Möglichkeiten des Schulgesetzes (aktuell § 132 c) auszuweiten und dabei insbesondere die Situation der Gesamtschulen vor Ort einzubeziehen,
  • Integration und Inklusion auch künftig als gemeinschaftliche Aufgabe aller Schulformen anzusehen,
  • Unterstützungssysteme auszuweiten, insbesondere eine langfristige Sicherung einer bedarfsgerechten Schulsozialarbeit zu ermöglichen,
  • die schulgesetzlichen Rahmenbedingungen (Klassenbildungswerte, Relation Schülerinnen und Schüler je Stelle", Unterrichtsmehrbedarfe etc.) vor dem Hintergrund verstärkter sozialer Disparitäten den regionalen / örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

Die veränderte Schulstruktur braucht darüber hinaus dringend langfristige Lösungen. Der Rat der Stadt Herne appelliert daher an die Landesregierung und die im Landtag vertretenen Parteien, sich zeitnah mit der Frage einer zukunftsfähigen Schulentwicklung im Lande auseinanderzusetzen und die Lehrerausbildung entsprechend zu reformieren.